Die Kunst
des Krieges
Siebzig
Jahre Unterwerfung unter US und NATO
Manlio Dinucci
Luigi di
Maio: “Falls jemand daran denkt, Italien von seinen historischen Verbündeten zu
lösen, welche der Westen und die NATO-Länder sind, wird er mich immer dagegen
finden. Italien, und insbesondere die Fünf-Sterne-Bewegung, hat niemals gesagt,
dass es beabsichtigt, sich von den historischen Verbündeten loszusagen.“
Diese
Erklärung des Ministerpräsident-Kandidaten (auf La7 TV am 16. April) bringt
eine Grundsatzfrage auf, die über die derzeitige politische Debatte hinaus
geht. Wie sieht die Begutachtung der siebzig Jahre Verbundenheit Italiens mit
den “historischen Verbündeten” aus?
Während der
fünften De Gasperi-Regierung (Christliche Demokratie – Pli – Psli – Pri), wurde
Italien 1949 NATO-Mitglied unter US-Kommando. Gemäß den von De Gasperi 1947 in
Washington unterzeichneten Geheimabkommen, begann daraufhin die Stationierung
von US-Stützpunkten und –Streitkräften, mit ca. 700 Atomwaffen.
40 Jahre
lang war Italien an der Spitze in der US/NATO-Strategie der Konfrontation mit
der UdSSR und dem Warschauer Pakt. Italien hätte im Fall eines Krieges geopfert
werden können (die USA hielten auch atomare Bodensprengkörper auf unserem
Territorium bereit).
Das Ende des Kalten Krieges, mit
der Auflösung des Warschauer Paktes und der UdSSR im Jahre 1991, eröffnete für
Italien keine Periode des Friedens, sondern eine fortdauernde Reihe von Kriegen
im Fahrwasser seiner “historischen Bündnispartner”.
In Jahre
1991, während der sechsten Andreotti-Regierung (DC – Psi – Psdi – Pri – Pli),
nahm die Republik Italien am Golf, unter US-Befehl, an seinem ersten Krieg
teil, Artikel 11 seiner Verfassung verletzend.
1999
spielte Italien während der Regierung D’Alema (Ulivo – Pdci – U-deur) eine
fundamentale Rolle mit seinen Basen und seinen Kampflugzeugen im NATO-Krieg
gegen Jugoslawien.
2003,
während der zweiten Berlusconi-Regierung (Forza Italia – AN – LN – Ccd-Cdu),
begann Italien seine Teilnahme am US/NATO-Krieg in Afghanistan (der derzeit
nach 15 Jahren noch immer andauert).
Ebenfalls
2003 nahm es, unter derselben Regierung, an der US-geführten Bündnisinvasion in
den Irak teil.
2011, unter
der vierten Berlusconi-Regierung PdL, LN, MpA), spielte Italien eine Rolle von
primärer Wichtigkeit im NATO-Krieg gegen Lybien, in welchem es mit sieben
Luftbasen, Kampfbombern und Kriegsschiffen teilnahm.
2014 –
2018, unter der Regierung Renzi (Demokratische Partei, NCD, SC, UCD) und der
Regierung Gentiloni (gleiche Koalition), nahm Ialien an der US/NATO-Eslakation
gegen Russland teil, indem es Truppen in Lativa und Kampfjets in Estonia
stationierte.
Zur
gleichen Zeit überließen diese und andere Regierungen unser nationales
Territorium dem Pentagon, das es als Brücke und Flugdeck nutzte, um
Millitäroperationen in einem großen geographischen Gebiet durchzuführen.
Das
Kommando der US Naval Forces Europe-Africa in Neapel-Capodichino, geführt vom
selben US-Admiral, der die Allied Joint Force Command Neapel am Lago Patria
führt, deckt den halben Atlantischen Ozean und die Küstenmeere im gesamten
Europa und Russland, sowie fast ganz Afrika, ab.
Die
US-Basen in Aviano, Vicenza, Camp Darby, Gaeta, Sigonella und die MUOS
Bodenstation in Niscemi werden genutzt, um Militäroperationen im Mittleren
Osten, Afrika und Ost-Europa durchzuführen.
Italien ist
an die USA direkt und durch die NATO geknüpft, in welcher die US seit 1949 die
führende Position des Supreme Allied Commander Europe und andere
Schlüssel-Befehligungen hält. Italien
ist daher seiner souveränen Macht in der Außenpolitik beraubt.
Die neuen
Atombomben B61-12, die die Vereinigten Staaten bis 2020 in Italien stationieren
werden, werden uns noch größeren Risiken aussetzen. Luigi Di Maio
unterzeichnete das ICAN Parliamentary Pledge, um Italien an dem UN-Vertrag zum
Verbot von Atomwaffen festhalten zu lassen, der amerikanische Atomwaffen aus
Italien entfernt. Wird er sein Versprechen halten oder es brechen, um Italien
nicht von seinen Haupt-„historischen Verbündeten zu lösen“?
Übersetzung:
K.R.
NO WAR NO NATO
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