Die
Kunst des Krieges
USA
und EU im Streit
aber vereint gegen Russland und China
Manlio
Dinucci
Während die G-7 als Folge des Zollkieges zerbrechen,
finden sich die Beteiligten wieder zusammen, indem sie die NATO und ihr Partnernetzwerk
stärken.
Trumps taktischer Vorschlag, die G-8 - durch Einbinden
Russlands in eine G-7+1 - wieder herzustellen und Russland so von China zu
trennen, wurde von den europäischen Führern und der EU selbst abgelehnt, die
befürchten, dass sie durch Verhandlungen zwischen Washington und Moskau
übergangen werden.
Stattdessen genehmigte dies der neue italienische
Premierminister Conte. Trump nannte ihn „einen guten Jungen“ und lud ihn ins Weiße
Haus ein.
Jedoch bleibt die übliche Strategie. Dies wird
durch die jüngsten Beschlüsse der NATO bestätigt, deren wichtigste Mitglieder
die Vereinigten Staaten, Kanada, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und
Italien sind, sowie Japan als Partner, d.h. alle G7-Mächte.
Das Treffen der 29 Verteidigungsminister (für
Italien Elisabetta Trenta, 5-Sterne-Bewegung) hat am 7. Juni einstimmig
beschlossen, die Kommandostruktur in der Anti-Russland-Funktion zu verstärken
und den Stab um mehr als 1.200 Mitarbeiter aufzustocken; ein neues gemeinsames
Kommando für den Atlantik in Norfolk (USA) gegen "die russischen U-Boote,
die die Linien der maritimen Kommunikation zwischen den Vereinigten Staaten und
Europa bedrohen", einzurichten; ein neues logistisches Kommando in Ulm (Deutschland)
einzurichten, als "Abschreckung" gegen Russland, mit der Aufgabe,
"die Truppen in jedem Konflikt schneller durch Europa zu bewegen".
Die “militärische Mobilität” steht im Mittelpunkt
der Zusammenarbeit zwischen der NATO und der EU, die durch ein neues Abkommen
im nächsten Juli verstärkt wird.
Die NATO wird bis 2020 in Europa 30 mechanisierte [Panzer-] Bataillone, 30 Luftgeschwader und 30
Kampfschiffe stationieren, die in höchstens 30 Tagen gegen Russland
einsatzbereit sind.
Zu diesem Zweck haben die europäischen Verbündeten,
wie von den USA gefordert, ihre Militärausgaben seit 2014 um 87 Milliarden
Dollar erhöht und sich verpflichtet, sie weiter zu erhöhen. Deutschland wird es
2019 auf durchschnittlich 114 Millionen Euro pro Tag bringen und plant, dies
bis 2024 um 80% zu erhöhen.
Während sie in Kanada beim G-7-Gipfel mit den USA
über Abgaben streiten, nehmen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada
und Italien in Europa unter US-Kommando am Saber Strike-Manöver teil, das
18.000 Soldaten aus 19 Ländern mobilisiert und vom 3. bis 15. Juni nahe dem
russischen Territorium in Polen und dem Baltikum stattfindet,.
Dieselben Länder, sowie Japan, die anderen sechs
Mitglieder der G-7, werden im Pazifik, ebenfalls unter dem Kommando der USA, am
der RIMPAC 2018 teilnehmen, der weltweit größten Anti-China-Marineübung.
An diesen Kriegsübungen von Europa bis zum Pazifik nehmen
erstmalig israelische Streitkräfte teil.
Die Westmächte, gespalten durch gegensätzliche
Interessen, bilden eine gemeinsame Front, um mit allen Mitteln – mehr und mehr
Krieg – die imperiale Herrschaft der Welt aufrecht zu erhalten, die durch die
Entstehung neuer staatlicher und sozialer Themen in eine Krise geraten ist.
Zur gleichen Zeit, als die Frage der Zölle die G-7
in Kanada spaltete, unterzeichneten China und Russland in Peking neue Wirtschaftsabkommen.
China ist Russlands größter Handelspartner und Russland ist Chinas größter
Energielieferant. Der Handel zwischen den beiden Ländern wird in diesem Jahr
auf ca. 100 Milliarden Dollar ansteigen.
China und Russland kooperieren bei der Entwicklung
der Neuen Seidenstraße durch 70 Länder in Asien, Europa und Afrika. Das
Projekt, das zu „einer multipolaren Weltordnung und demokratischeren
internationalen Beziehungen“ (Xi Jinping) beiträgt, wird von den USA und der EU
abgelehnt. 27 der 28 EU-Botschafter in Peking (außer Ungarn) bemängeln, dass
das Projekt den Freihandel verletze und Europas Spaltung zum Ziel hat.
Nicht nur die G-7 sondern die unipolare Weltordnung
des Westens ist in der Krise.
(il manifesto, 12. Juni 2018)
Übersetzung: K.R.
NO WAR NO NATO
More videos
No comments:
Post a Comment